Komet NEOWISE (C/2020 F3)

C/2020 F3 aufgenommen mit der Sony A7 und dem Sony 24-240mm

Es ist kaum zu glauben, dass ich bisher nichts zum Komet Neowise geschrieben habe. Das muss ich ändern und zwar jetzt.

Der Komet Neowise wurde erst im März diesen Jahres, genau am 27. März 2020 entdeckt. Das Weltraumteleskop Wise hat seine Entdeckung erst möglich gemacht und der Komet mit der amtlichen Bezeichnung C/2020 F3 bekommt den Namen Neowise.

Fakten zum Kometen Neowise

An dieser Stelle versorge ich meine geneigte Leserschaft mit Klugscheißerwissen zu C/2020 F3. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erfüllt, aber für ein gutes Gespräch wird es reichen.

Fangen wir beim „Entdecker“ an, dem Weltraumteleskop Wise. Wise steht für Wide Field Infrared Survey Explorer. Das 661 kg schwere Weltraumteleskop wurde am 14. Dezember 2009 in die Umlaufbahn der Erde geschickt. Das erste Bild sendete Wise am 26. Dezember, nach dem alles kalibriert war. Wise hatte folgende Aufgaben zu erledigen:

  • Asteroiden und andere Objekte des Sonnensystems. 
  • WISE soll alle Asteroiden des Hauptgürtels mit mehr als 3 km Durchmesser finden
  • Kühle und schwache Sterne, darunter die sonnennächsten Sterne und Braune Zwerge
  • Falls der hypothetische Stern Nemesis ein Brauner Zwerg gewesen wäre, hätte WISE ihn entdeckt.
  • Junge Sterne in der Milchstraße und Staubscheiben um bereits weiter entwickelte Sterne
  • Die leuchtkräftigsten Galaxien und Infrarotgalaxien.
    (Quelle Wikipedia)

Wise wird zu Neowise

Bis zum 17. Februar 2011 ließ man Wise seinen Job machen. Mehrere Millionen Bilder vom Weltraum haben wir den Teleskop bis dahin schon zu verdanken gehabt. Wise wurde in einen Ruhezustand versetzt, aus dem man es erst bei entsprechender Finanzierung wecken wollte. Auch das gelang und die Mission wurde unter dem Namen NEOWISE (Near-Earth Object Wide-field Infrared Survey Explorer) fortgesetzt.

Falls Ihr im Vorgarten mal sowas findet, das gehört der NASA.
Von NASA/JPL – http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA12011, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8707373

Der Komet Neowise

Was ist ein Komet?

Ein Komet oder auch Schweifstern ist ein „kleiner“ Himmelskörper. Meist messen dieses einen Durchmesser von mehreren Kilometern. Bekannte Kometen werden auf ihrer Bahn sehr genau beobachtet. So ist der Halleysche Komet einer der bekanntesten Kometen, der sich etwa alle 70 Jahre der Erde nähert und für uns sichtbar wird. Kometen können unterschiedlich zusammengesetzt sein, meist hält Eis den Staub und das Gestein zusammen. In der Nähe der Sonne fängt das Eis an zu schmelzen und der es entsteht der charakteristische Schweif des Kometen. Es lösen sich Gesteine und Staub und die Sonne strahlt das an.

Was wissen wir über Neowise (C/2020 F3)?

Aufgrund der Beobachtungen, die seit seiner Entdeckung gemacht wurden, konnte die Bahn berechnet werden, auf der sich Neowise bewegt. Dabei war der Erde ungefähr im Jahre 2402 v. Chr. der Erde zuletzt so nahe gekommen. Gravitationen auf seinem Weg machen eine erneute Sichtung erst wieder in ungefähr 6.690 Jahren möglich.

Auf seiner Bahn wird er um das Jahr 5365 den Sonnenfernsten Punkt (Aphel) erreichen. Der Abstand zwischen dem Komet Neowise (C/2020 F3) und der Sonne beträgt dann 103.000.000.000 km. Wenn Ihr Euch auf die Reise zur Sonne macht, könnt Ihr die Strecke 710 mal bewältigen um eine Vorstellung zu haben, wie weit C/2020 F3 entfernt ist.

Im Jahr 8709 wird sich der Komet Neowise mit der kryptischen Bezeichnung C/2020 F3 wieder am Himmel zeigen. Damit Ihr das nicht verpasst, tragt Euch das also in den Kalender ein.

Konnte man den Kometen C/2020 F3 fotografieren?

Ja, man kann (konnte) den Kometen fotografieren. Dazu musste man sich auf der Nordhalbkugel befinden und selbst hier musste man auf einen wolkenfreien Himmel hoffen. Mittel Juli konnte man C/2020 F3 sehr gut am Nachthimmel erkennen. Er war nach Sonnenuntergang sichtbar und blieb im Nord bis Nordosten in der Nacht gut sichtbar. Wirklich untergehen wollte der Eisklumpen nicht, das liegt an seiner Bahn.

Der Komet Neowise (C/2020 F3) in Bild und Ton

Wie habe ich C/2020 F3 eingefangen?

Ich habe mich zwei Nächte auf Lauer gelegt, bzw. meine Kamera auf die Jagd geschickt. Wie das ausging habe ich in einem Video zusammengefasst.

Auf dem Dachboben habe ich meine Sony A7 mit dem Samyang 85mm f/1.4 auf meinem Sirui Stativ aufgebaut. Ausgerichtet habe das Equipment mit der App Sky Guide (iOS, Android). Damit die Bilder auf Speicherkarte gespeichert werden, setzte ich einen Kabelfernauslöser von Rollei ein.

Der Akkugriff von ayex war mit zwei vollständig geladenen Akkus von BAXXTAR Pro ausgestattet und konnte somit die ganze Nacht ausreichend Strom für die Kamera bereit stellen.

Die Belichtungszeit betrugt zwischen 2,5 und 8 Sekunden. Die Blende wurde zwischen F/2.8 und F/3.2 eingestellt. Bei einer ISO zwischen 800 und 1.000 entstanden so 3.902 Aufnahmen, die ich mit Adobe Lightroom und LR Timelapes bearbeitet habe.

Nachdem ich in der ersten Nacht kein Glück hatte, konnte ich in der zweiten Nacht sehr gute Aufnahmen von C/2020 F3, dem Komet Neowise machen, die ich Euch hier gern auch zeige.

Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit. Wenn Euch der Text, der Film oder die Bilder (am liebsten alles) gefallen hat, lasst gern hier oder bei einem meiner Social Medai Accounts einen Kommentar da.

Wenn Ihr Euch für den Himmel, die Sterne, den Mond und die Planeten interessiert, empfehle ich Euch die Artikel aus der Reihe „Der Himmel im…“ oder meine Artikel zur Astrofotografie.

Starlink Satelliten am Himmel sehen

Starlink Satelliten am Himmel über Berlin

Seit dem man die Starlink Satelliten am Himmel sehen kann, hat Elon Musk unter den Astrofotografen nicht nur Freunde. In diesem Beitrag möchte ich versuchen, mal etwas dunkel an den Himmel zurück zu bringen. Zudem zeige ich Euch meine ersten Aufnahmen des Projektes von Space X.

88 Aufnahmen á 10 Sekunden führten zu diesem Filmchen über die Starlink Satelliten am Himmel. Die Zeit von etwas mehr als 14 Minuten wurde auf 3 Sekunden gerafft.

Starlink Satelliten am Himmel sorgen für überall verfügbares Internet

Das erste Ziel, welches laut Elon Musk mit den Starlink Satelliten seiner Firma Space X verfolgt, ist überall verfügbares Internet mit hoher Bandbreite.

Die Firma Space X hat bereits mehrere Hundert Satelliten in den Erdorbit geschossen. Am Ende des Jahres 2020 soll damit Internetverfügbarkeit in Nordamerika sichergestellt werden, zum Ende des Jahres 2021 soll dann nahezu weltweit das Internet auch über die Starlink Satelliten am Himmel zur Verfügung stehen.

Für die erste Ausbauphase sollen bis zum Jahr 2027 11.927 Satelliten im Auftrag von Space X die Erde umkreisen. Für weitere 30.000 Satelliten hat die Firma Anträge gestellt. (Quelle: Wikipedia)

Das sind schon spektakuläre Zahlen. Wenn Sie sich folgenden Vergleich vor Augen führen, wird es noch spektaulärer: Das Unternehmen Space X plant, dass fünf mal soviel eigener Satelliten die Welt umkreisen, als vom ersten Satelliten 1957 (Sputnik) bis Ende 2019 im Weltraum stationiert wurden.

Space X Satelliten sorgen für mehr Weltraumschrott?

Space X hat die Raumfahrt vor allem bei der Nachhaltigkeit revolutioniert. Das hört sich hochtrabend an. Wenn man einmal gesehen hat, wie die Trägerraketen erst die Falcon Raketen in den Orbit jagen und im Anschluss auf einem Schiff im Ozean wieder landen, der wird teile der Aussage bestätigen. So sind auch die Planungen mit den Starlink Satelliten am Himmel. Der letzte Steuerungsbefehl, den diese ausführen, soll dazu führen, dass die Satelliten beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Ich bin mir sicher, dass bei Space X auch über das Recycling der Satelliten nachgedacht wird. Die Rohstoffe haben für ein Wirtschaftsunternehmen einen hohen Wert. Und Space X im Gegensatz zur Nasa ist ein Wirtschaftsunternehmen.

Starlink Satelliten am Himmel sorgen für Störungen in der Astronomie?

Den folgenden Teil habe ich aus dem Artikel von Wikipedia übernommen. Dort werden die befürchteten Auswirkungen erläutert.

Satelliten in einigen hundert Kilometern Höhe können in den Stunden vor der Morgen- und nach der Abenddämmerung sichtbar sein. Die erste Serie von 60 Starlink-Prototypen erschien in den Tagen nach dem Start überraschend hell am Himmel. Astronomen äußerten daraufhin die Befürchtung, dass große Konstellationen wie Starlink das Bild des Nachthimmels prägen und Beobachtungen mit optischen Teleskopen beeinträchtigen könnten. Außerdem könnten die zur Datenkommunikation eingesetzten Funksignale radioastronomische Beobachtungen stören.


Ob und in welchem Ausmaß solche Probleme tatsächlich auftreten werden, ist noch unklar. SpaceX arbeitet mit Astronomieverbänden wie der American Astronomical Society zusammen, um die möglichen Auswirkungen zu minimieren. Beim Start Starlink 2 im Januar 2020 erhielt einer der Satelliten testweise eine dunklere Oberfläche. Ab dem neunten Start (ca. Juni 2020) sollen alle neuen Starlink-Satelliten wesentlich dunkler erscheinen. Außerdem möchte SpaceX auf ursprünglich geplante Bahnen der zweiten Ausbaustufe in 1100–1325 Kilometern Höhe verzichten und alle Satelliten unterhalb von 600 km platzieren, was deren Sichtbarkeit bei Nacht verringert und die Verweildauer defekter Satelliten stark reduziert.

Quelle: WIKIPEDIA

Kann man Starlink Satelliten am Himmel fotografieren?

Die Starlink Satelliten kann man am Abend und in der Nacht fotografieren. Aufgrund der Helligkeit können Sie diese Objekte sogar als einzelne Punkte fotografieren. Man bekommt dann den Eindruck, eine Perlenkette aufgenommen zu haben.

Ich selbst habe mich noch nicht bewusst auf die Jagd nach den Starlink Satelliten gemacht, mir sind sie eher zufällig durchs Bild geflogen, als ich die Lyriden fotografiert habe. Aufgrund der relativ langen Belichtungszeit habe ich nur mehrere Reihen von Strichen einfangen können.

Wann zeigen sich Starlink Satelliten?

Wie bei der internationalen Raumstation gibt es Zeiten, in denen die Starlink Satelliten am Himmel sichtbar sind. Um herauszufinden wann das an einem Standort ist, gibt es eine App. Diese App zeigt der geneigten Leserschaft welche Gruppe der Starlink Satelltien wann am Himmel zu sehen ist.

Diese App nutze ich, um die Satelliten aufzuspüren:

Es gibt eine Reihe von Apps zum Aufspüren der Starlink Satelliten am Himmel. Da ich nicht weiß, welches Smartphone jeder so nutzt, habe ich nach einer App gesucht, die es sowohl für Android, als auch für iOS gibt.

Die App Find Starlink Satellites ist eine sehr einfach gehaltene Anwendung. Nachdem der Ort erfasst wurde (entweder über die Karte oder über die GPS Ortung) werden die nächsten sichtbaren Satellitengruppen angezeigt. Zuerst die deutlich sichtbaren Gruppen und dann die schwächer bis schlecht sichtbaren Gruppen.

Download für iOS

Download für Andriod

Mein Fazit zu den Satelliten

Es ist wie so oft nicht Schwarzweiß. Ich bin überzeugt, dass eines Tages die Satelliten zum Nachthimmel gehören, wie Planeten, der Mond und Sternschnuppen.

Schnelles Internet wünschen wir uns alle und die Downloadraten sollen bitte dreistellige oder besser vierstellige Zahlen sein. Dazu werden wir auch Lösungen wie die Starlink Satelliten benötigen.

Wenn Elon Musks Firma wirklich forscht um die Störungen in der Astronomie zu verringern, wenn sein Unternehmen sicherstellt, dass „verbrauchte Satelliten“ nicht als Weltraumschrott enden, dann werden wir uns an den Anblick gewöhnen müssen. Zudem muss festgestellt werden, dass SpaceX nicht die einzige Firma ist, die Satelliten in Gruppen für schnelles und möglichst flächendeckendes Internet ins All schicken.

So, nun kennen Sie meine Ansichten zu diesem Projekt, sie haben mehr über die Starlink Satelliten erfahren. Wie stehen Sie diesem Programm gegenüber? Verraten Sie es mir gern, in dem Sie einen Kommentar hinterlassen.

Halbschattenfinsternis über Europa

Vollmond ist ein Bestandteil der Halbschattenfinsternis über Europa

Am 10.01.2020 ist Vollmond und es wird durch eine bestimmte Konstelation von Sonne, Erde und Mond eine Halbschattenfinsternis über Europa sichtbar sein – wenn das Wetter mitspielt. Ich werde das Ereignis mit meiner Tochter zusammen versuchen zu fotografieren.

[wpcdt-countdown id=“3391″]

Halbschatten, was ist das?

Hier gibt es mal wieder Klugscheißerwissen für die geneigte Leserschaft. Man muss wissen, dass eine Mondfinsternis in drei Versionen für uns Menschen sichtbar ist. Fachleute sprechen von den drei Schatten der Erde, die für eine partielle Mondfinsternis, eine Halbschattenfinsternis oder eine total Mondfinsternis sorgen.

Partielle Mondfinsternis

Auf dem Weg zum Mond - Dieser Anblick hat nichts mit der Halbschattenfinsternis über Europa zu tun. Es handelt sich um eine partielle Mondfinsternis.
Bei der partiellen Mondfinsternis konnte ich auch diesen Autofahrer „blitzen“.

Bei einer partiellen Mondfinsternis werden Teile des Mondes durch den Kernschatten der Erde – Umbra genannt – verdeckt. Dieser Schatten „wandert“ dann über den Mond und nur Teile des Mondes werden durch den Schatten verdunkelt.

Totale Mondfinsternis

Diesen Blutmond wird man bei der Halbschattenfinsternis über Europa nicht sehen können.
Die Mondfinsternis 2018 hat mir diese Aufnahme ermöglicht.

Der Kernschatten spielt bei dieser Finsternis eine hervorgehobene Rolle, denn der Mond „taucht“ auf seiner Bahn in diesen Kernschatten ein. Dabei kommt der so genannte Blutmond (siehe Bild oben) zum Vorschein.

Halbschattenfinsternis

Am 10. Januar 2020 taucht der Mond in den sehr fahlen Halbschatten der Erde und es kommt zur Halbschattenfinsternis über Europa. Die Verdunklung des Mondes ist nicht so stark wie bei einer partiellen oder totalen Mondfinsternis. Im Januar 2020 taucht der Mond besonders tief in den Halbschatten ein, so dass die Verdunklung – klare Sicht vorausgesetzt – gut sichtbar sein wird.

Vom Beginn um 18:07:44 Uhr über die maximale Verdunklung um 20:10:02 Uhr bis zum Austritt aus dem Halbschatten um 22:12:09 Uhr dauert diese Halbschattenfinsternis über Europa 4 Stunden, 4 Minuten und 35 Sekunden.

Halbschattenfinsternis über Europa

weitere Termine

In diesem Jahr taucht der Mond nochmal im Halbschatten der Erde ab, jedoch nicht so tief. Am 5. Juni 2020 ist es wieder so weit. Wenn Teile der geneigten Leserschaft am 5. Juli 2020 im Süden Deutschlands, in Österreich, in der Schweiz und in Südeuropa unterwegs sind, kommen diese Teile meiner Leserschaft in den Genuss einer weiteren Halbschattenfinsternis über Europa.

Nach der Halbschattenfinsternis wird sich der Mond als „normaler“ Vollmond zeigen.

Nebenan bei Facebook lade ich die geneigte Leserschaft ein, in der Veranstaltung zu diesem Thema beizutreten und das Erlebte zu teilen.

Wellen am Strand fotografieren

Wellen am Strand von Es Trenc

Wellen am Strand Mallorca

Im März 2014 führte mich eine Reise auf die Insel Mallorca. Es war eine Fototour, die ich mit einer lieben Freundin unternommen habe, um die Insel in Ihrer Schönheit zu fotografieren. Am Strand von Port de Valldemossa und am Playa Es Trenc haben wir uns dann auf die Wellen am Strand konzentriert. Wie wir fotografisch vorgegangen sind, beschreibe ich in diesem Artikel.

„Wellen am Strand fotografieren“ weiterlesen

Mondfinsternis 2018 – Was? Wann? Wo?

Supermond August 2014

Totale Mondfinsternis über Mitteleuropa

In meinem letzten Beitrag habe ich Euch über die stattfindende totale Mondfinsternis in diesem Sommer über Mitteleuropa berichtet. In diesem Beitrag geht es für Eure Abendplanung am 27.07.2018 darum, was Ihr wann und wo sehen könnt. Auswertungen haben mir gezeigt, dass ein Teil der geneigten Leserschaft aus Österreich kommt. Für Euch eine gute Nachricht: Ihr habt auch #MoFi2018. Wer in Spanien, Italien oder Frankreich zu dieser Zeit auf Reisen ist, hat auch das Glück, die totale Mondfinsternis sehen zu können. Darum geht’s in diesem Artikel.

„Mondfinsternis 2018 – Was? Wann? Wo?“ weiterlesen

Fototour durchs Olympiastadion Berlin

Das charakteristische Dach im Olympiastadion Berlin

Besuch im Berliner Olympiastadion – Instagram sei Dank

Im April 2016 war es soweit – ja ist schon ne Weile her, ich weiß. Wir haben meinen Gewinn eingelöst, den ich bei einer Verlosung vom Olympiastadion Berlin zugelost bekam. Wir unternahmen einen Ausflug ins Olympiastadion und waren Gäste des Hauses inkl. einer Führung durch das Stadion. Mit dabei waren meine liebe Frau und meine Töchter. Besonders dabei war, dass meine große Tochter eine Woche später beim letzten Heimspiel der Saison als Auflaufkind den Kapitän Vedad Ibisevic aufs Feld führen wird.

Mein Ziel war ganz klar: Ich wollte wieder mal Fotos vom und im Olympiastadion Berlin machen. Das ist mir auch gelungen, wie Ihr hier sehen könnt.

Wie kam es zu dem Gewinn?

Der Instagram-Account des Berliner Olympiastadion feierte den 8.000 Follower und fragte nach dem einprägsamsten Stadionerlebnis. Ich berichtete vom ersten Besuch meiner großen Tochter bei einem Spiel von Hertha BSC. Es war das Spiel gegen Real Madrid und gleichzeitig der Beginn ihrer Stadionkarriere im Olympiastadion. Heute hat sie eine Dauerkarte neben mir im Oberring der Ostkurve, war schon auf einer Auswärtsfahrt in Bremen und durfte den Vedator am Ende der Saison 2015/2016 aufs Feld führen. Das Spiel gegen Darmstadt besprechen wir hier aus Gründen nicht. 😉

Ein großes Ziel wollte ich mir jedoch noch erfüllen. Ich wollte ein mehrzeiliges HDR Panorama von meinem zweiten Wohnzimmer erstellen. Auch diesen Wunsch konnte ich mir erfüllen. Im Oberring der Gegengerade des Olympiastadions habe ich mich auf Höhe der Mittellinie platziert und mein Equipment aufgebaut. Wer es genau wissen will: Block 28.1, Reihe 8, Platz 39

Jedes Bild wurde siebenmal mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufgenommen. Dadurch erreicht man, dass viel mehr Kontraste erfasst werden und auch viele Details im Bild besser zu erkennen sind.

Welches Equipment kam zum Einsatz?

Für ein gelungenes Panorama kommt ein Nodalpunktadapter zum Einsatz. Auf einem Stativ angebracht, sorgt dieser dafür, dass man optische Ungenauigkeiten ausgleicht. Beim Menschen wird das durchs Gehirn erledigt. Wenn Ihr den Arm ausstreckt und den Daumen ausstreckt und dann mal abwechselnd das linke oder rechte Auge schließt, werdet Ihr den Eindruck gewinnen, dass der Daumen sich bewegt.

Ähnliche passiert, wenn Ihr die Kamera auf dem Stativ einfach dreht. Mit den entsprechenden Tabellen könnt Ihr diese Ungenauigkeit ausgleichen und für ein besseres Ausgangsmaterial sorgen. Google hilft Euch, die notwendigen X&Y Werte für Eure Objektive und den Kamerabody zu finden. Auch der Body und die Lage des Sensors beeinflussen diese Ungenauigkeit.

Zusätzlich kann ich an meinem manuellen Nodalpunktadapater auch noch einstellen, mit wieviel Grad sich die Kamera für jede Aufnahme drehen darf. Um möglichst große Überlagerungen in den Bildern zu erreichen, habe ich 15° festgelegt. Für die obere und untere Reihe der Belichtungen kann ich am Adapter auch den Neigungswinkel einstellen. Mit ±15° habe ich auch hier eine entsprechende Überlappung der einzelnen Belichtungsreihen erreicht.

Als Kamera kam meine Olympus OM-D EM10 zum Einsatz. Ausgestattet mit dem kleinen Kit Objektiv (14-42 mm) konnte es mit 14mm Brennweite losgehen.

Fotografiert ist schnell, aber dann…

Aus einer Belichtungsreihe (-5 -3 -1,5 0 +1,5 +3 +5) ein HDR Bild zu machen, ist für meinen Rechner nicht so die Herausforderung. Bei 34 Belichtungsreihen sieht das schon etwas anders aus, denn jede einzelne Aufnahme hat schon ca. 20 MB und bei 34 Belichtungsreihen mit sieben Aufnahmen ergibt sich dein ein Datenvolumen von etwa 4,8 GB. Das hat dann eine Weile gedauert. Die daraus entstandenen HDR Bilder habe ich dann mit Adobe Lightroom zu einem Panorama zusammenfügen lassen. Auch dieser Prozess hat einige Zeit in Anspruch genommen. Der Vorteil an der aktuellen LR Version ist, dass man ein Panorama im RAW Format erhält, also alle Bereiche wunderbar bearbeiten kann.

Bei HDR hat man ein sehr detailreiches Bild, denn die Tiefen sind sehr gut ausgeleuchtet und die Höhen sind sehr kontrastreich in der Abbildung. Damit verzeiht einem diese Art von Bildern selten Fehler. Wenn man das ganze dann noch mit dem Aufbau eines Panorama kombiniert, ist die Herausforderung etwas etwas höher. Bei meinem fertigen Panorama haben sich kleine Fehler – sogenannte Parallaxenfehler. Da ich diese Fehler bisher noch nicht beheben kann, müsst Ihr mit diesen kleinen Fehlern leben.

Genug der Worte!

Nach über 900 Worten habt Ihr Euch das Bild aus dem Olympiastadion Berlin mehr als verdient. Ich zeige Euch hier eine Version, die für den Blog optimiert ist. Im Fotoportal Flickr steht Euch eine große Version des Bildes zur Verfügung. In der vollen Auflösung ist das Bild 89 Megapixel groß.

HDR Panorama Olympiastadion Berlin
Dieses HDR Panorama vom Olympiastadion ist in drei Zeilen aufgenommen worden.

Neu im Olympiastadion!

Die Dachkonstruktion des Berliner Olympiastadion lässt sich mittlerweile auch bestaunen und zwar im Dach selbst. Was ich da erlebt habe, habe ich im Artikel zur Techniktour im Olympiastadion aufgeschrieben.