Reisetagebuch unserer USA Reise Tag 19 02.08.2015
Dieser Sonntag beginnt mit einem sehr entspannten Frühstück. Wir genießen die Ruhe und jeder macht sich so seine Gedanken. Der heutige Tag ist ein wenig der amerikanischen Königsfamilie gewidmet. Wir werden nach Hyannis fahren, um dort das JFK-Memorial-Museum zu besuchen. Hyannis und Hyannis-Port sind so sehr mit der jüngeren amerikanischen Geschichte verbunden. Der Kennedy – Clan hat hier seinen Ursprung und auf den besinnt man sich in Hyannis sehr stark.
Zur Einstimmung mal ein Kennedy Bild aus dem Jahr 1962.

„JFK and family in Hyannis Port, 04 August 1962“ von Cecil W. Stoughon - [1]. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.
Amerikas heimliche Monarchie – der Kennedy Clan
Das Wetter hat es an diesem Tag sehr gut mit uns gemeint. Die Sonne brutzelte vom Himmel und das schon am Vormittag. Neben dem Besuch bei der Kennedy Familie stand ein Shoppingbummel in Hyannis auf dem Plan. In Hyannis haben wir dann relativ schnell einen guten Parkplatz bekommen, so dass wir uns auf den Weg ins Museum machen konnten.
Wenn man sich in diesem Ort umsieht, fällt einem wiedermal der liebevolle Fahnenschmuck an den Häusern auf. Es wird sehr viel Wert auf das Sternenbanner gelegt. Das Museum findet man sehr einfach, denn es steht eine Statue von John Fitzgerald „Jack“ Kennedy davor. Der 35. Präsident der USA ist sicher die berühmteste Figur aus diesem Kennedy Clan.
Familie Kennedy – Tragödien liegen wie ein Schleier über dem Namen
Im JFK Museum geht es in erster Linie um den bis heute mächtigsten Spross der Kennedy Familie – John Fitzgerald Kennedy. Sein Leben wird sehr anschaulich nachgezeichnet. Ob als Soldat im zweiten Weltkrieg, als Kongressmitglied, als Senator von Massachusetts und natürlich seine Präsidentschaft werden dort ausführlich beleuchtet und mit dem für die USA üblichen Pathos dargestellt.
Wenn man sich den Stammbaum der Kennedys ansieht, kommt man aus dem Staunen nicht raus. John F. Kennedy hatte acht Geschwister, die alle in mehr oder weniger mächtigen Positionen in der Politik unterwegs waren. Deren Kinder wiederum haben sehr klug geheiratet, so dass der Clan immer größer wurde. Den meisten Lesern sagt Arnold Schwarzenegger etwas. Durch die Hochzeit mit Maria Shriver Kennedy (eine Nichte von JFK) ist er zum Teil des Clans geworden. Mit diesem Einfluss im Hintergrund konnte er Gouverneur von Kalifornien werden. Ihr Vater war Botschafter der USA in Frankreich.
Was einem auch auffällt, sind die Tragödien, die mit dem Namen Kennedy in Verbindung stehen.
John F. und sein Bruder Bobby Kennedy fielen Attentaten zum Opfer, Johns älterer Bruder Joseph Patrick fiel im zweiten Weltkrieg. Kathleen, eine jüngere Schwester von John F. und Jackie Kennedy starb bei einem Flugzeugabsturz. Auch John jr. , Sohn von JFK kam 1999 bei einem Flugzeugabsturz mit seiner Frau und ihrer Schwester vor Martha’s Vineyard ums Leben.
Noch heute ist die Familie Kennedy eine der einflussreichsten Familien in den USA. Viele vergleichen die Kennedys mit Monarchen. Der Vergleich ist durchaus angebracht. Die Ehen erweitern regelmäßig den Einfluss der Familie, so wie es Monarchien auch gestalten.
Baseball Hall of Fame
Unter dem Kennedy-Museum befindet sich eine Baseball Hall of Fame. Wenn wir schon kein großes Spiel besucht haben, schauen wir uns wenigstens hier um. Fertig! 😉
Raus aus dem Museum – Zeit für Überraschungen
Als Fazit unseres Museumsbesuches hat meine liebe Ehefrau – die beste von allen! folgendes in Ihren Notizen festgehalten:
Museum von JFK angeschaut – sehr interessant für die Eltern 😉
Vor dem Museum setzten wir uns entspannt auf eine Bank und labten uns am Rucksackinhalt meiner lieben Frau. Im Vorfeld unseres Museumsbesuches hatten wir kleine Souvenirs gekauft und die Mädels hatten für die Mama eine Überraschung gekauft – mit väterlicher Unterstützung. Diese wurde der Mama jetzt überreicht. Ein Armband mit einem Herzen dran, in dem ihr Name steht.
Im Rahmen des vormusealen Einkaufsbummels haben sich meine kleinen Damen Ohrringe ausgesucht und für die Bewacher unserer Wohnung und für unseren Flughafenshuttle kauften wir auch noch kleine Mitbringsel. Für unsere Erinnerungen haben wir uns vier Untersätzer und einen Kühlschrankmagneten gekauft. Ich kann Euch sagen, es gibt in allen Souvenirläden dieser Welt ein Haufen Schrott, so auch hier.
Auf Wiedersehen Hyannis
Nach einem kleinen Spaziergang durch Hyannis ging es zum Auto zurück. Unser Ziel war der nächste Supermarkt. Eine der bekannten Einkaufsregeln lautet: Niemals hungrig einkaufen gehen! Wir taten es trotzdem und kauften für den abendlichen Barbecue ein.
Neben frischem Mais, Obst, Gemüse landeten auch Zitronen und Coleslaw in unserem Einkaufswagen. Dann ging es an die Fleischbeschaffung. Als auch dieses erledigt war und Ketchup, Senf und Barbecuesauce im Einkaufswagen ihren Platz gefunden hatten, ging es zur Kasse. Am Ende des Kassenbandes fing ich an, wie üblich die Sachen in Tüten zu verstauen. Das gefiel Jasmin überhaupt nicht und sie hatte recht. Alles war so verpackt, dass man es einfach zum Auto bringen, im Auto verstauen und auch wieder ausladen konnte. Sehr zur Verwunderung des Kassenpersonals hing ich die Tüten wieder an das Karussell und legte alles in den Wagen.
Im Haus angekommen wurde alles verstaut und ich machte mich an die Eisbereitung. Wasser in Form, Form in den Froster, fertig! Die Kinder tobten durch den Garten und entspannten sich am Steg. An dieser Stelle wiedermal ein Zitat aus den Notizen meiner lieben Frau:
Das schöne am Ferienhaus – Waschmaschine und Trockner – also schnell nochmal alles gewaschen und getrocknet und sauber in die Koffer verstaut.
Koffer packen!
Nun wird es immer realer. Dieser Urlaub ist zu Ende. Wir packen die Koffer und bereiten alles für die Rückfahrt und den Rückflug vor. Während die Mädels voller Vergnügen durch den Garten tobten, sortierten wir alles ein. Dank Dollarkurs und mangelndem Interesse an ausgedehnten Shoppingtouren konnten wir getrost der Rückreise ins Auge sehen. Unser Gepäck ist nicht angewachsen.
Zur Sicherheit haben wir die Schränke und alle Schubfächer mehrfach durchsucht, damit auch gar nichts vergessen wird.
Einkaufsliste und Zitronenlimonade
Unsere Mädels stellten das Toben ein und setzten sich auf eine Bank im Schatten. Mit Stift und Papier machten sie sich Notizen. Später stellte sich das als Einkaufsliste heraus. Anfang September wird unsere Johanna eingeschult und die beiden haben schon mal geplant, was es so zu trinken geben wird. Außerdem erklärten sie uns, dass sie auf der Party die Getränkeversorgung der Gäste übernehmen wollen. Der Blick und die Gesten dazu machten uns klar, dass es sich nicht um einen Vorschlag handelte. 😀
Anschließend gingen Jasmin und die beste Ehefrau von allen in die Küche. Es wurde Zitronenlimonade zubereitet. Diese sollte am Abend zum Barbecue gereicht werden. Es war so organisiert, dass Jasmin meine Frau als Assistentin einsetzte und ihr Hilfsarbeiten auftrug.
Für mich stand an diesem Abend eine Premiere auf dem Programm. Unser Haus verfügte auf der Terrasse über einen Grill, einen Gasgrill. Bis zu diesem Abend bin ich Verfechter von Kohlegrills und nun MUSS ich das Fleisch und die Maiskolben auf einem Gasgrill zubereiten. Ob das gut geht?
Der Tisch musste gedeckt werden und im Haus waren alle Zutaten für unser Barbecue. Trinkhalme und Servietten in Landesfarben, Messer, vor denen sich das Fleisch selbst zerlegt und Spieße, die man für den Mais benutzen kann. Jeder wirbelte rum, so dass der Abend schnell da war und es ans Grillen ging.
Wir brauchen einen Gasgrill!
An diesem Abend fasste ich den Entschluss, dass wir uns zu Hause auch einen Gasgrill anschaffen werden. Grillen auf hohem Niveau, ohne Asche, ohne Funkenflug mit regulierbarer Hitze – ein Traum. Es stellte sich heraus, dass wir zu viel Fleisch hatten, dass der Coleslaw verdammt lecker war, dass die Limonade zu wenig war – Beschluss des Familienrates: Die gibts auch zur Einschulung – und das der Wein vom Vorabend ganz vorzüglich zum Barbecue passt. In den Fotos findet Ihr ein Bild unserer „Tafel“ und ein Bild, mit welchem Licht Cape Cod – die Insel der Kennedy Familie an diesem Abend verabschiedete.
Jasmin formulierte an diesem Abend noch den Satz des Tages: „Hier ist es zwar schön, aber zu Hause gibt’s Nutella!“ In die Wehmut mischte sich bei allen die Vorfreude auf zu Hause.
Der Abend wurde länger als geplant, denn die Dunkelheit war so gut, dass ich Bilder von der Milchstraße machen konnte. Jasmin deutete unter dessen noch Sternbilder. Zum großen Finale ging der Mond über dem See in einem satten Orange auf.
Als endlich Ruhe im Haus war, haben wir noch unseren Wein ausgetrunken. Ein letztes Mal heißt es nun „Gute Nacht Cape Cod.“
Vor den Fotos des Tages sage ich wieder: Danke fürs Lesen, Teilen und Kommentieren. Gute Nacht.